Gewerbeimmobilien und Krisenresistente Investments
Gewerbeimmobilien

Krisenresistente Investments: Warum Gewerbeimmobilien auch in unsicheren Zeiten eine gute Wahl sind

Die weltweite Wirtschaft befindet sich seit einigen Jahren in einer Phase der Unsicherheit. Faktoren wie geopolitische Spannungen, die Covid-19-Pandemie und steigende Inflation haben viele Investoren verunsichert. In dieser turbulenten Zeit suchen Anleger nach sicheren und stabilen Investitionsmöglichkeiten, die langfristig Rendite versprechen. Gewerbeimmobilien haben sich dabei als besonders widerstandsfähig erwiesen. Dieser Artikel beleuchtet, warum Gewerbeimmobilien in unsicheren Zeiten eine solide Wahl darstellen und wie sie den Herausforderungen standhalten.

Stabilität von Gewerbeimmobilien in Krisenzeiten

Ein zentraler Grund, warum Gewerbeimmobilien als krisenresistent gelten, ist die Stabilität der Mieteinnahmen. Anders als bei Wohnimmobilien, wo Mietverträge oft kurzfristig sind, zeichnen sich Gewerbeimmobilien durch langfristige Mietverträge aus. In vielen Fällen werden Mietverträge für fünf bis zehn Jahre abgeschlossen, was Investoren eine stabile Einkommensquelle bietet.

Zudem sorgt eine diversifizierte Mieterstruktur für zusätzlichen Schutz. In einem Bürogebäude könnten Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen ansässig sein – von Technologie über Finanzen bis hin zu Bildungseinrichtungen. Diese Diversifikation minimiert das Risiko, dass ein ganzer Sektor ausfällt und somit alle Mieteinnahmen beeinträchtigt.

Laut einem Bericht von Swiss Life Asset Managers blieben die Gewerbeimmobilienmärkte in der Schweiz während der Pandemie stabil. Obwohl der Einzelhandel etwas unter Druck stand, sorgte die hohe Nachfrage nach Büroflächen in städtischen Gebieten wie Zürich, Genf und Basel dafür, dass die Preise stabil blieben.

Inflationsschutz durch Gewerbeimmobilien

In Zeiten steigender Inflation sind Gewerbeimmobilien besonders attraktiv, da sie oft einen natürlichen Inflationsschutz bieten. Viele Mietverträge im Gewerbebereich sind an den Verbraucherpreisindex gekoppelt. Dies bedeutet, dass die Mieten regelmäßig an die Inflation angepasst werden, was den Wert der Einkünfte konstant hält.

Immobilien gelten generell als Sachwert und bieten eine Absicherung gegen Währungsabwertung. Während Bargeld und Anleihen durch Inflation an Wert verlieren können, behalten Immobilien in der Regel ihren Wert oder gewinnen sogar an Wert.

Die Inflation in der Schweiz war historisch gesehen stabil, stieg jedoch im Jahr 2022 auf 2,8 %, das höchste Niveau seit den frühen 1990er Jahren. Trotz dieser Inflation blieben die Mieten für Gewerbeimmobilien aufgrund der Indexierung der Verträge weitgehend stabil. Dies macht Gewerbeimmobilien in der Schweiz weiterhin zu einer sicheren Investition.

Attraktive Renditen und Cashflow

Gewerbeimmobilien bieten im Vergleich zu Wohnimmobilien oft höhere Renditen. Der Cashflow, der durch regelmäßige Mieteinnahmen generiert wird, ist stabiler und in vielen Fällen höher, da die Mieten für Gewerbeimmobilien tendenziell über denen von Wohnimmobilien liegen.

Eine Diversifizierung der Mieteinnahmen ist ebenfalls ein Pluspunkt. Ein gemischt genutztes Gebäude könnte Einzelhandelsgeschäfte im Erdgeschoss, Büros in den oberen Etagen und vielleicht sogar Lagerflächen umfassen. Dies ermöglicht es Investoren, aus verschiedenen Quellen Einkünfte zu generieren und so das Risiko zu streuen.

Laut Credit Suisse betrugen die Nettorenditen für Büroimmobilien in den großen Schweizer Städten im Jahr 2023 etwa 3,5 % bis 4,5 %, während sie bei Einzelhandelsimmobilien aufgrund der E-Commerce-Konkurrenz etwas niedriger lagen. Diese Renditen sind jedoch immer noch höher als viele festverzinsliche Anlagen in der Schweiz.

Zukunftssichere Sektoren in der Gewerbeimmobilienbranche

Nicht alle Sektoren der Gewerbeimmobilienbranche sind gleich widerstandsfähig. Es gibt jedoch einige Bereiche, die als besonders zukunftssicher gelten:

  • Logistik und Lagerhäuser: Die Zunahme des Online-Handels hat die Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen weltweit stark angetrieben. Große E-Commerce-Unternehmen wie Amazon suchen weiterhin nach neuen Lagerstandorten.
  • Büroflächen: Trotz des Anstiegs des Homeoffice während der Pandemie bleibt die Nachfrage nach flexiblen Bürolösungen bestehen. Insbesondere Coworking-Spaces haben sich als anpassungsfähige und attraktive Option erwiesen.
  • Gesundheitsimmobilien: Der Gesundheitssektor, einschließlich Kliniken, Pflegeheime und Ärztehäuser, ist ein krisensicherer Bereich, der auch in unsicheren Zeiten wächst. Die alternde Bevölkerung in der Schweiz und Europa trägt zu einer stetigen Nachfrage nach solchen Immobilien bei.

Langfristige Werterhaltung und Wertsteigerung

Gewerbeimmobilien bieten nicht nur stabile Einnahmen, sondern auch Potenzial für Wertsteigerungen. Durch professionelles Immobilienmanagement, Renovierungen und Investitionen in die Modernisierung können Gewerbeimmobilien über die Jahre an Wert gewinnen.

Zudem spielt die Stadtentwicklung eine große Rolle. Immobilien, die in Regionen mit einer starken wirtschaftlichen Entwicklung und Infrastrukturprojekten liegen, profitieren oft von einer Wertsteigerung, wenn die Umgebung verbessert wird.

Städte wie Zürich und Genf gehören laut der UBS Global Real Estate Bubble Index zu den wachstumsstärksten Städten Europas, was bedeutet, dass Gewerbeimmobilien in diesen Regionen in den kommenden Jahren an Wert gewinnen könnten.

Steuerliche Vorteile und Förderungen

Ein oft übersehener Vorteil von Gewerbeimmobilieninvestitionen sind die steuerlichen Vorteile. In vielen Ländern, einschließlich der Schweiz, können Investoren von Abschreibungen auf Immobilien profitieren. Auch Renovierungs- und Modernisierungskosten lassen sich steuerlich geltend machen, was die Gesamtkostenbelastung senken kann.

Zudem bieten viele Regierungen Förderprogramme und Zuschüsse für nachhaltige Immobilienprojekte, wie etwa den Bau von energieeffizienten Gebäuden.

Die Schweiz bietet Investoren steuerliche Vorteile bei der Abschreibung von gewerblichen Gebäuden sowie bei der Investition in energieeffiziente Immobilienprojekte. Insbesondere kantonale Förderprogramme, wie in Zürich oder Basel, unterstützen nachhaltige Bauprojekte.

Risiken und wie man sie minimiert

Natürlich gibt es auch bei Gewerbeimmobilien Risiken. Eines der größten Risiken ist der Leerstand, besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit. Um dieses Risiko zu minimieren, sollten Investoren auf eine gute Lage achten und eine diversifizierte Mieterstruktur anstreben.

Ein weiteres Risiko sind wirtschaftliche Schwankungen, die bestimmte Sektoren härter treffen könnten als andere. Hier ist es wichtig, auf zukunftssichere Sektoren wie Logistik oder Gesundheit zu setzen.

Der Leerstand von Büroflächen in der Schweiz liegt laut Wüest Partner im Jahr 2023 bei etwa 5 %, wobei vor allem Randregionen betroffen sind. In zentralen Lagen wie Zürich und Genf ist die Nachfrage jedoch weiterhin hoch, was das Risiko von Leerständen in diesen Gebieten minimiert.

Gewerbeimmobilien haben sich in unsicheren Zeiten als krisenresistente und stabile Investition erwiesen. Langfristige Mietverträge, inflationsgeschützte Einnahmen, attraktive Renditen und die Werterhaltung machen sie zu einer guten Wahl für Anleger, die nach Stabilität suchen. Besonders in der Schweiz, wo der Immobilienmarkt aufgrund einer starken Wirtschaft und stabiler Nachfrage solide bleibt, bieten Gewerbeimmobilien auch in Krisenzeiten eine verlässliche Option.