Immobilienblase in der Schweiz?
Immobilienblase in der Schweiz? Das Risiko besteht weiterhin
Das Verhältnis von Kaufpreisen zu Mieten und Einkommen ist weiter gestiegen, obwohl sich das Wachstum der Haushaltverschuldung im vierten Quartal 2016 verlangsamt hat.
Aus diesem Grund sehen die Ökonomen der Grossbank UBS keine große Änderung der Lage auf dem Immobilienmarkt der Schweiz. Die Dysbalance auf dem Eigenheimmarkt sei zwar nicht gesunken, hätte sich jedoch stabilisiert.
Der UBS-Immobilienblasenindex sei im vierten Quartal 2016 nur leicht gegenüber dem revidierten Wert des Vorquartals auf 1,35 Punkte gestiegen, teilte die Bank am Freitag mit. Der Index bewege sich damit seit inzwischen eineinhalb Jahren in der Bandbreite von 1,30 bis 1,45 Indexpunkten.
Immobilienblase? Kauf-Mietpreis-Verhältnis
Im neunten Quartal in Folge nahm das Kauf-Mietpreis-Verhältnis zu. Vor allem weil seit etwa Mitte 2014 die laufenden Kosten eines Eigenheims im Schweizer Durchschnitt tiefer sind als die Mietkosten eines vergleichbaren Objekts.
Doch bereits bei einem Anstieg der Hypothekarzinsen um 1 Prozentpunkt würden die Kosten eines Eigenheims wieder über denjenigen einer vergleichbaren Mietwohnung liegen, warnen die UBS-Ökonomen. Das könnte eine Preiskorrektur auf dem Eigenheimmarkt auslösen.
Das Volumen der ausstehenden Haushaltshypotheken nahm im vierten Quartal 2016 nur noch um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Das sei der tiefste Wert seit Dezember 1999. Die Hypothekarvolumen stiegen jedoch weiterhin schneller als das verfügbare Einkommen der Haushalte.
Die Zunahme der Haushaltsverschuldung um 18 Milliarden Franken im vergangenen Jahr dürfte gemäss der Berechnung der UBS-Ökonomen vollständig der Belehnung von Neubauten geschuldet sein. Im vergangenen Jahr dürfte damit mehr amortisiert worden sein, als der Wohnungsbestand zusätzlich belehnt wurde.
Die Zahl der Gefahrenregionen blieb im Schlussquartal 2016 unverändert. Es gab allerdings regionale Verschiebungen. Preiskorrekturen im Wallis, im Berner Oberland und in Teilen Graubündens hätten in den vergangenen drei Jahren dazu geführt, dass keine Tourismusregion mehr auf der Gefahrenkarte zu finden sei.
Der Schwerpunkt der regionalen Risiken verschiebt sich derzeit graduell vom Genfersee in die Regionen Zürich und Zentralschweiz.